In
den meisten Fällen bleibt Vitiligo unbehandelt. Es
werden lediglich Kosmetika (Camouflage-Make-up) verwendet, die die
Pigmentstörung ausgleichen sollen. Bei schwereren Verlaufsformen
oder starkem Leidensdruck der Patienten sind jedoch medizinische
Behandlungen notwendig. Einige der im Folgenden aufgeführten
Therapien können das Hautbild zumindest teilweise verbessern. Eines
haben die meisten konventionellen Behandlungen der
Weißfleckenkrankheit gemein: Sie erfordern eine Anwendung über eine
sehr lange Zeit, oftmals bis zu einem Jahr und länger.
Schutz der Haut vor den UV-Strahlen der Sonne
Generell sollte man darauf achten, die von der Weißfleckenkrankheit betroffenen Hautbereiche keiner allzu starken Sonneneinstrahlung auszusetzen. Aufgrund des fehlenden Melanins ist die natürliche Schutzwirkung der Haut vor der UV-Strahlung der Sonne nicht mehr vorhanden. Zusätzlich ist die Pigmentstörung auffälliger, wenn die gesunden Bereiche gebräunt sind. Vor allem in den Sommermonaten sollte man die Haut mit Kleidungsstücken und geeigneten Sonnencremes schützen.Das Hausmittel Aloe vera zur Behandlung der Vitiligo
Das
gallertartige Innere von Blättern der Aloe vera wird seit
Jahrtausenden in der traditionellen Naturheilkunde bei
unterschiedlichen Hautkrankheiten eingesetzt. Heutzutage kommen
Cremes mit Aloe vera auch bei Vitiligo zur Anwendung. Sie werden
direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Nebenwirkungen sind
dabei nicht zu erwarten, außer bei einer Überempfindlichkeit
gegenüber Aloe vera oder sonstigen Bestandteilen der Creme. Bevor
sich erste Resultate zeigen, ist eine konsequente Anwendung von
mindestens neuen Monaten erforderlich.
Cremes und Salben zur Dämpfung des Immunsystems
Wenn
weniger als 10 Prozent der Hautoberfläche von Vitiligo betroffen
sind, werden im allgemeinen Salben oder Cremes auf die entsprechenden
Stellen aufgetragen. Als Wirkstoffe kommen Cortisol
(umgangssprachlich Cortison) und sogenannte Calcineurin-Inhibitoren
(Tacrolimus, Pimecrolimus) infrage. Sie
sollen die überschießende Reaktion des Immunsystems lokal
unterdrücken. In weniger schweren Fällen können sie das Hautbild
der Weißfleckenkrankheit verbessern. Die Behandlung muss jedoch
monatelang angewendet werden, bevor erste Resultate zu sehen sind.
Dadurch erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen. Bei Cortisol kann
beispielsweise eine Verdünnung der Haut auftreten.
Behandlung der Vitiligo mit Fototherapie
Bei
der Fototherapie handelt es sich um eine Bestrahlung der Haut mit
UV-A-, UV-B-Strahlung oder dem Excimer-Laser. Nach einer längeren
Anwendung sollen sich die von Vitiligo betroffenen Stellen
regenerieren und bilden wieder vermehrt das Hautpigment Melanin.
Die Excimer-Lasertherapie
Eine
punktgenaue Bestrahlung kleinerer Hautbereiche vor allem im Gesicht
erlaubt der Excimerlaser. Für akzeptable Ergebnisse ist eine
Behandlungsdauer bis zu einem Jahr nötig.
Behandlung mit UV-Strahlen
Wenn
mehr als 10 Prozent des Hautareals von der Weißfleckenkrankheit
befallen sind, kommen in Hautarztpraxen häufig
Ganzkörperbestrahlungen zur Anwendung. Dabei werden die Patienten
meistens mit Schmalspektrum-UV-B-Strahlen behandelt.
Topisches
Psoralen und UV-A-Bestrahlung (PUVA)
Bei der
PUVA-Behandlung werden vor der Bestrahlung Derivate von Psoralen auf
die Stellen aufgetragen, die von Vitiligo betroffen sind. Dadurch
wird die Haut äußerst lichtempfindlich. Anschließend erfolgt eine
Anwendung mit UV-A-Strahlen. Die Behandlung muss mehrmals wöchentlich
durchgeführt werden.
Hauttransplantation bei Vitiligo
In sehr
schweren Fällen der Weißfleckenkrankheit kann eventuell ein
chirurgischer Eingriff durchgeführt werden: die Haut oder
Hautzellentransplantation. Seit Neuestem nimmt man Hautzellen, die
nicht von Vitiligo befallen sind, und setzt sie chirurgisch in
betroffene Areale ein, um dort die Melaninproduktion anzuregen. Wie
jeder chirurgische Eingriff sind natürlich auch diese Behandlungen
mit Risiken verbunden, über die man sich im Klaren sein sollte. Bei
vielen Patienten scheinen diese Methoden recht gut zu funktionieren.
Allerdings stehen Langzeit-Erfahrungen noch nicht zur Verfügung.
Was kann man tun?
Bevor
Sie sich für eine der oben genannten Vitiligo-Behandlungen
entscheiden, sollten Sie ausführlich mit Ihrem Arzt über die Vor-
und Nachteile und vor allem über die Erfolgsaussichten unterhalten.
Die entstehenden
Kosten spielen dabei ebenfalls eine Rolle, da viele Therapien von den
gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.
Auch
die Naturheilkunde beziehungsweise die Alternativmedizin hat einiges
bei Hautkrankheiten wie bei der Vitiligo anzubieten. In
folgenden Artikeln wird darauf näher eingegangen.
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