Montag, 21. September 2015

Konventionelle Behandlung der Weißfleckenkrankheit

In den meisten Fällen bleibt Vitiligo unbehandelt. Es werden lediglich Kosmetika (Camouflage-Make-up) verwendet, die die Pigmentstörung ausgleichen sollen. Bei schwereren Verlaufsformen oder starkem Leidensdruck der Patienten sind jedoch medizinische Behandlungen notwendig. Einige der im Folgenden aufgeführten Therapien können das Hautbild zumindest teilweise verbessern. Eines haben die meisten konventionellen Behandlungen der Weißfleckenkrankheit gemein: Sie erfordern eine Anwendung über eine sehr lange Zeit, oftmals bis zu einem Jahr und länger.

Schutz der Haut vor den UV-Strahlen der Sonne

Generell sollte man darauf achten, die von der Weißfleckenkrankheit betroffenen Hautbereiche keiner allzu starken Sonneneinstrahlung auszusetzen. Aufgrund des fehlenden Melanins ist die natürliche Schutzwirkung der Haut vor der UV-Strahlung der Sonne nicht mehr vorhanden. Zusätzlich ist die Pigmentstörung auffälliger, wenn die gesunden Bereiche gebräunt sind. Vor allem in den Sommermonaten sollte man die Haut mit Kleidungsstücken und geeigneten Sonnencremes schützen.

Das Hausmittel Aloe vera zur Behandlung der Vitiligo

Das gallertartige Innere von Blättern der Aloe vera wird seit Jahrtausenden in der traditionellen Naturheilkunde bei unterschiedlichen Hautkrankheiten eingesetzt. Heutzutage kommen Cremes mit Aloe vera auch bei Vitiligo zur Anwendung. Sie werden direkt auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Nebenwirkungen sind dabei nicht zu erwarten, außer bei einer Überempfindlichkeit gegenüber Aloe vera oder sonstigen Bestandteilen der Creme. Bevor sich erste Resultate zeigen, ist eine konsequente Anwendung von mindestens neuen Monaten erforderlich.

Cremes und Salben zur Dämpfung des Immunsystems

Wenn weniger als 10 Prozent der Hautoberfläche von Vitiligo betroffen sind, werden im allgemeinen Salben oder Cremes auf die entsprechenden Stellen aufgetragen. Als Wirkstoffe kommen Cortisol (umgangssprachlich Cortison) und sogenannte Calcineurin-Inhibitoren (Tacrolimus, Pimecrolimus) infrage. Sie sollen die überschießende Reaktion des Immunsystems lokal unterdrücken. In weniger schweren Fällen können sie das Hautbild der Weißfleckenkrankheit verbessern. Die Behandlung muss jedoch monatelang angewendet werden, bevor erste Resultate zu sehen sind. Dadurch erhöht sich das Risiko von Nebenwirkungen. Bei Cortisol kann beispielsweise eine Verdünnung der Haut auftreten.

Behandlung der Vitiligo mit Fototherapie

Bei der Fototherapie handelt es sich um eine Bestrahlung der Haut mit UV-A-, UV-B-Strahlung oder dem Excimer-Laser. Nach einer längeren Anwendung sollen sich die von Vitiligo betroffenen Stellen regenerieren und bilden wieder vermehrt das Hautpigment Melanin.

Die Excimer-Lasertherapie

Eine punktgenaue Bestrahlung kleinerer Hautbereiche vor allem im Gesicht erlaubt der Excimerlaser. Für akzeptable Ergebnisse ist eine Behandlungsdauer bis zu einem Jahr nötig.

Behandlung mit UV-Strahlen

Wenn mehr als 10 Prozent des Hautareals von der Weißfleckenkrankheit befallen sind, kommen in Hautarztpraxen häufig Ganzkörperbestrahlungen zur Anwendung. Dabei werden die Patienten meistens mit Schmalspektrum-UV-B-Strahlen behandelt.
Topisches Psoralen und UV-A-Bestrahlung (PUVA)

Bei der PUVA-Behandlung werden vor der Bestrahlung Derivate von Psoralen auf die Stellen aufgetragen, die von Vitiligo betroffen sind. Dadurch wird die Haut äußerst lichtempfindlich. Anschließend erfolgt eine Anwendung mit UV-A-Strahlen. Die Behandlung muss mehrmals wöchentlich durchgeführt werden.

Hauttransplantation bei Vitiligo

In sehr schweren Fällen der Weißfleckenkrankheit kann eventuell ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden: die Haut oder Hautzellentransplantation. Seit Neuestem nimmt man Hautzellen, die nicht von Vitiligo befallen sind, und setzt sie chirurgisch in betroffene Areale ein, um dort die Melaninproduktion anzuregen. Wie jeder chirurgische Eingriff sind natürlich auch diese Behandlungen mit Risiken verbunden, über die man sich im Klaren sein sollte. Bei vielen Patienten scheinen diese Methoden recht gut zu funktionieren. Allerdings stehen Langzeit-Erfahrungen noch nicht zur Verfügung.

Was kann man tun?

Bevor Sie sich für eine der oben genannten Vitiligo-Behandlungen entscheiden, sollten Sie ausführlich mit Ihrem Arzt über die Vor- und Nachteile und vor allem über die Erfolgsaussichten unterhalten. Die entstehenden Kosten spielen dabei ebenfalls eine Rolle, da viele Therapien von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen werden.

Auch die Naturheilkunde beziehungsweise die Alternativmedizin hat einiges bei Hautkrankheiten wie bei der Vitiligo anzubieten. In folgenden Artikeln wird darauf näher eingegangen.

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